Leitfaden Kurzdarmsyndrom 11 Bildgebung Die MRT- oder CT-Enterographie wird eingesetzt zur postoperativen Messung der Darmlänge sowie bei Verdacht auf Komplikationen wie Stenosen. Auch vor Start eines Wachstumshormons sollte eine Bildgebung des Dünndarmes mittels Abdomensonographie oder MRT-/CT-Enterographie durchgeführt werden um Strikturen, „blind loops“ und unklare Anatomien abzuklären (23). Bei zugrunde liegendem M. Crohn sollte ebenso eine regelmäßige Bildgebung zur Evaluierung der Entzündungsaktivität stattfinden (CT/MRT/Sonographie, siehe ECCO Guidelines). PRAXISTIPP Nur ca. 1/3 bis 1/4 der üblichen Mannitolmenge sollte für MRT-/CT-Enterographie verwendet werden sowie ein kürzerer Abstand zwischen Verabreichung und Durchführung der Bildgebung Zusätzliche Diagnostik Bei Patient:innen mit grenzwertiger Darmlänge und chronischen Durchfällen kann eine Bestimmung des Citrullinspiegels im Plasma oder ein Xylose-Test durchgeführt werden, um die resorptive Kapazität des Restdarmes zu objektivieren (20, 29, 30). Beim Xylose-Test werden 25 g Xylose (ein vom Menschen nicht abbaubarer Zucker) verabreicht und die Spiegel im Serum und Harn (gesammelt über 5 Stunden) gemessen. Bei normaler resorptiver Kapazität findet sich ca. 20– 30 % der verabreichten Menge Xylose im Harn wieder. Problematisch ist derzeit eine sehr reduzierte Verfügbarkeit des Testes in Österreich sowie falsch niedrige Werte bei Vorliegen eines Small-Intestinal-Bacterial-Overgrowth-Syndroms oder stark eingeschränkter Nierenfunktion.
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