Leitfaden Kurzdarmsyndrom 13 Abb. 2: Therapiealgorithmus DIAGNOSE KURZDARMSYNDROM Medikamentöse Therapie Intestinale Rehabilitation Orale Autonomie Komplikationsmanagement Osteoporose, Nierensteine, Mikronährstoffmangel Diätologische Therapie GLP-2-Therapie* Regelmäßige Reevaluierung Orale Autonomie? Chirurgische Therapie Dauerhafte parenterale Unterstützung Komplikationsmanagement Katheterassoziierte Sepsis, Lebererkrankungen *Kontraindikationen: aktive Tumorerkrankung GLP-2 = Glucagon-like Peptide 2 Ja Nein PRAXISTIPP Medikamente regelmäßig auf Wirksamkeit prüfen und nicht wirksame absetzen! Sollte nach Stabilisierung der Adaptionsprozesse und trotz Optimierung der diätologischen und medikamentösen Therapien weiterhin eine Abhängigkeit von parenteraler Unterstützung bestehen, kann eine Therapie mit intestinalen Wachstumsfaktoren in Betracht gezogen werden (siehe Abbildung 2) (23). Der Zeitpunkt des Therapiestartes ist mitunter abhängig von der verbleibenden Anatomie und der dementsprechend zu erwartenden Prognose. Vor Therapiestart sollten Kontraindikationen ausgeschlossen werden. Diese beinhalten eine aktive (oder suszipierte) maligne Erkrankung oder Malignome des Gastrointestinaltraktes innerhalb der letzten 5 Jahre. Derzeit verfügbar ist das Wachstumshormon Teduglutid, ein kurzwirksames Analogon von Glucagon-like Peptide 2 (32, 33). Es führt zu einem Wachstum der Zotten und Krypten und somit zu einer größeren Resorptionsfläche (34). Weiters wird der enterale Blutfluss erhöht und die Magenentleerung und -säureproduktion reduziert. Nebenwirkungen beinhalten Übelkeit, Bauchschmerzen, Hyperhydratation, Auftreten eines (Sub-)Ileus und andere. Nach Durchführung der notwendigen Voruntersuchungen (siehe nachfolgender Absatz) kann der Therapiestart erfolgen (23).
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