KURZDARM- Syndrom

Leitfaden Kurzdarmsyndrom 21 Osteoporose (Chronic Intestinal Failure-associated Metabolic Bone Disease) Nicht nur Vitamin-D-Mangel und niedrige Spiegel von Calcium und Phosphat, sondern auch verschiedene andere Faktoren wie chronische Entzündung, Infektionen und Medikamente führen häufig zu einer Osteopenie oder Osteoporose. Es sollte ein jährliches Screening mittels Knochendichtemessung erfolgen (23). Vor Einleitung einer spezifischen Therapie sollten die Vitamine und Spurenelemente optimiert werden, falls nicht anders möglich, auch parenteral. Psychologische Folgen Die Erkrankung per se sowie die dadurch notwendigen Arztbesuche und Therapien beeinflussen das Leben der Patient:innen stark. Es kann zu verminderter Lebensqualität, Isolation, chronischer Müdigkeit, Depressionen und Belastungsstörungen kommen. Ebenso weitreichend sind die Folgen für das Berufs- und Privatleben. Eine frühzeitige Vorstellung beim/bei der Fachärzt:in für Psychiatrie, eine Anbindung an klinische Psycholog:innen sowie psychosoziale Unterstützung (z. B. auch durch Selbsthilfegruppen) sind wichtig. Kurz zusammengefasst ist das Kurzdarmsyndrom ein seltenes und komplexes Krankheitsbild, das aufgrund der Symptome und der notwendigen Therapien die Lebensqualität und Lebenserwartung erheblich einschränken kann. Die multidisziplinäre Mitbetreuung an einem spezialisierten Zentrum ist von großer Notwendigkeit, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen (53). Jedoch auch ein gutes Netzwerk an niedergelassenen Ärzt:innen ist essentiell, um eine engmaschige Betreuung zu ermöglichen. Eine Unabhängigkeit von parenteraler Unterstützung durch optimale medikamentöse und diätologische Einstellung führt zu weniger Komplikationen und verbesserter Lebensqualität. Die Anbindung an eine Selbsthilfegruppe (www.chronisch.at) sollte allen Patient:innen empfohlen werden. ZUSAMMENFASSUNG www.chronisch.at Website – Die Chronischen Experten Diese Arbeit wurde durch einen Grant der ÖGGH unterstützt.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=