Chronisches Darmversagen / Kurzdarmsyndrom

ANPASSUNGSPHASE (auch Adaptationsphase genannt) Nach operativer Entfernung größerer Darmabschnitte ist der verbleibende Darm bestrebt seiner Funktion wieder nachzukommen, das heißt er versucht sich an die neue Situation anzupassen. Dabei kommt es zu einigen entscheidenden Änderungen in den verbleibenden Darmabschnitten: die Oberfläche des Darmes • vergrößert sich durch Wachstumsvorgänge die Aufnahmeleistung der • Darmzellen verbessert sich. Insgesamt führt dies dazu, dass mit der Zeit wieder mehr Flüssigkeit und Nährstoffe über den Darm aufgenommen werden. Die Durchfälle bzw. die Stomaausscheidung werden geringer. WAS IST IN DIESER PHASE WICHTIG? Langsam die normale Kost wieder aufbauen Die Anpassungsprozesse im Darm werden gefördert, wenn ihm kleine Mengen an Nährstoffen angeboten werden. So werden die Verdauungsprozesse langsam wieder angekurbelt. Der Darm merkt, dass er sich besonders „anstrengen“ muss, um effektiv Nährstoffe aufzunehmen. So werden die oben genannten Anpassungsmechanismen aktiviert. Fortführung der parenteralen Ernährung Die Anpassungsprozesse können mehrere Wochen oder Monate in Anspruch nehmen. In dieser Zeit ist es wichtig, dass die parenterale Zufuhr von Flüssigkeit und Nährstoffen fortgeführt wird, so lange dies notwendig ist. Sie sollte jeweils an die verbesserte Aufnahme im Darm angepasst werden. Im Klartext heißt das: Je mehr der Darm wieder aufnimmt, desto weniger muss über die Venen verabreicht werden. Die parenterale Ernährung wird also, wenn es möglich ist, Schritt für Schritt reduziert. 14

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